SOWI-LK bei "Hart aber fair"
SoWi-LK zu Gast bei Hart aber fair
,,Wie geht ein gutes Leben mit Demenz?“
Die Zahl der Pflegebedürftigen in Deutschland steigt auf Grund der gesellschaftlichen Überalterung weiter an. Dabei leben aktuell mindestens 1,8 Mio. Menschen mit der Diagnose Demenz.
Über die Frage, wie Betroffene am besten unterstützt und versorgt werden können, diskutierten die prominenten Gäste in Louis Klamroths Polittalksendung am 3. November. Live dabei im Studio in Köln waren auch Schüler:innen des SoWi LKs der Q1.
Sie konnten verfolgen, wie folgende Gäste aus ganz unterschiedlichen Perspektiven den Umgang mit Demenzerkrankungen und die Herausforderungen im deutschen Pflegesystem wahrnehmen:
- Karl-Josef Laumann, CDU; Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales in NRW
- Stella Merendino, DIE LINKE, Bundestagsabgeordnete und Krankenpflegerin
- Andrea Sawatzki, Schauspielerin und Schriftstellerin, pflegte ihren dementen Vater
- Dr. Eckart von Hirschhausen, Arzt und TV-Moderator
- Rainer Heydenreich, erhielt vor vier Jahren die Diagnose Demenz
- Bernd Meurer, Präsident des Bundesverbands privater Anbieter sozialer Dienste
Den inhaltlichen Ausgangspunkt für die Diskussion bildete eine vorab in der ARD ausgestrahlte Dokumentation über den Umgang mit Demenz von Eckart von Hirschhausen. Hierin und auch durch die persönlichen Schilderungen von Andrea Sawatzki entstand ein sehr differenziertes Bild von Demenzerkrankungen und den gesellschaftlichen Umgang damit. Der selbst an Demenz erkrankte Rainer Heydenreich berichtete von emotional sehr belastenden Erfahrungen, zeigte aber gleichzeitig auf beeindruckende Weise, wie aktiv er nach wie vor am gesellschaftlichen Leben teilhaben kann. Er forderte auch zu mehr gesellschaftlicher Wertschätzung der betroffenen Menschen auf. Im präventiven Sinne berichtete Eckart von Hirschhausen von den positiven Effekten gesunder Ernährung und eines aktiven Lebensstils, um einer möglichen Erkrankung vorzubeugen.
Große Differenzen gab es in der Frage, wie die politischen Stellschrauben verändert werden müssen, um das Pflegesystem langfristig finanzieren und optimieren zu können. Eine Verbesserung von Vergütung und Arbeitsbedingungen der Pflegekräfte war eine zentrale Forderung, die mit Blick auf eine mögliche Gegenfinanzierung diskutiert wurde.
Interessant war es, neben der inhaltlichen Diskussion vor allem, den konkreten Ablauf und die vielfältigen Aufgaben hinter den Kulissen einer solchen TV-Sendung zu erleben - von Sicherheitsvorkehrungen über die Kameraführung und den Ton bis hin zur Maske.
Das Urteil der Beteiligten am Ende des Abends war eindeutig – die Fahrt nach Köln hat sich auf jeden Fall gelohnt!
Die Sendung sowie die Dokumentation ,,Hirschhausen und das große Vergessen“ sind in den kommenden Tagen noch in der ARD-Mediathek zu sehen.